Archivierter Artikel:
Dieser Artikel gilt bis UCware 5.x. Den aktuellen Stand finden Sie hier.

[veraltet:] SIP-Gateway einrichten

Achtung:
Fehlerhafte Einstellungen unterAnbindungen können das Zustandekommen ein- und ausgehender Anrufe verhindern. Lassen Sie Änderungen in diesem Bereich nur von erfahrenem Fachpersonal durchführen. Wenden Sie sich im Zweifelsfall an den UCware Support.

In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie ein SIP-Gateway auf dem UCware Server einrichten. Dadurch binden Sie die Telefonanlage an den vom SIP-Provider bereitgestellten Trunk an. Dies ist die Voraussetzung für Telefonate mit externen Teilnehmern.

Grundlagen

Der UCware Server verwendet Gateway-Gruppen, um konkrete Regeln für das Routing ausgehender und die interne Zuteilung eingehender Anrufe anzuwenden.

Anhand der Gateway-Gruppe schreibt der Server zudem bei Bedarf die ein- und ausgehenden Rufnummern für die weitere Verarbeitung um. Darum ist es erforderlich, jedes neu erstellte Gateway einer solchen Gruppe zuzuweisen.

Um Telefonate mit externen Teilnehmern grundsätzlich zu ermöglichen, wird bei Standard-Installationen die Gruppe amt vorkonfiguriert und in entsprechende Regeln eingebunden:


Ausgehende Routen im Admin-Client
Bei Standard-Installationen werden alle ausgehenden Anrufe über die Gateway-Gruppe amt geroutet.


Eingehende Regeln im Admin-Client
Bei Standard-Installationen teilen Gateways der Gruppe amt eingehende Anrufe anhand der tatsächlichen Zielnummer zu.


Für eine kundenspezifische Einrichtung oder Anpassung von Gateway-Gruppen und darauf aufbauenden Regeln lesen Sie die folgenden Artikel:

Konfiguration

Für die Einrichtung eines SIP-Gateways sind die folgenden Voraussetzungen erforderlich:

Auf dieser Grundlage können Sie unterAnbindungen > Gateways neue Gateways erstellen oder vorhandene anpassen:


Beispielkonfiguration eines SIP-Gateways im Admin-Client
Die einzelnen Einstellungen entsprechen einer Standard-Installation.

Die dazu erforderlichen Einstellungen richten sich immer nach der Spezifikation des Providers. Insofern dienen die folgenden Darstellungen und Hinweise nicht als Handlungsempfehlung, sondern lediglich zur Erläuterung.

Kenndaten

Einstellungen Hinweise
Legt eine Bezeichnung für die Anzeige des Gateways im Admin-Client fest.
Legt eine Gateway-Gruppe fest.
Standard: Amt
Legt die Sprache für Netzbetreiber-Ansagen fest:

  • Deutsch: DACH- und Benelux-Staaten (Standard)
  • Englisch: GB
Legt fest, wie oft (Sekunden) die Verbindung zum Provider geprüft wird.
Standard: 0 (= keine Prüfung)

Authentifizierung

Einstellungen Hinweise
Deaktivierung nur sinnvoll, wenn vom Provider gefordert.
Provider-Vorgaben eingeben, ansonsten leer lassen.

Registrierung

Einstellungen Hinweise
Provider-Vorgaben eingeben, ansonsten Voreinstellungen belassen.
Legt fest, wie lange (Sekunden) der SIP-Server die Registrierung aufrechterhält.
Provider-Vorgabe eingeben, ansonsten leer lassen.
Deaktivierung nur sinnvoll, wenn UCware Server unter fester IP-Adresse erreichbar ist.

SIP-Einstellungen

Einstellungen Hinweise
Legt fest, aus welcher Zeile des SIP-Invites die Zielnummer ausgelesen wird:

  • invite (Request-Kopfzeile)
  • To-Kopfzeile (Standard)
Die Voreinstellung legt fest, dass die gewählte Rufnummer ohne die erste Ziffer (= Amtsnull) an den Provider übermittelt wird.
Nur anpassen, wenn automatische Amtsholung und/oder automatische Ortsvorwahl erforderlich sind.
Legt einen der unterSystem > Transports (vor-)konfigurierten Transports für SIP-Pakete fest.
Provider-Vorgabe auswählen, ansonsten Voreinstellungen belassen.
Provider-Vorgaben eingeben, ansonsten Voreinstellungen belassen.
Legt die Übermittlungsmethode für Mehrfrequenztöne fest:

  • RFC 4733: Übermittlung als RTP Payload (Standard)
  • Inband: Übermittlung als RTP Audio
  • SIP Info: Übermittlung mit SIP-Datenpaketen
  • Auto: bevorzugt RFC 4733, ansonsten Inband
  • Auto Info: bevorzugt RFC 4733, ansonsten SIP Info

Provider-Vorgabe auswählen, ansonsten Voreinstellung belassen.

Legt den Standard zur Sprachverschlüsselung fest:

  • Deaktiviert (Standard)
  • SDES
  • DTLS

Provider-Vorgabe auswählen, ansonsten Voreinstellung belassen.

Codecs

Einstellungen Hinweise
Provider-Vorgaben aktivieren, ansonsten Voreinstellung belassen.

Erweiterte Einstellungen

Die folgenden Einstellungen wirken sich u. a. darauf aus, wie SIP- und RTP-Pakete geroutet und durch NAT geschleust werden. Sie hängen in besonderem Maße von der Konfiguration des Netzwerks/der Firewall beim Betreiber der Telefonanlage ab. Wenden Sie sich im Zweifelsfall oder bei Problemen an den UCware Support.

Einstellungen Hinweise
Abstand (Sekunden) zwischen Keepalive-Paketen eingeben. Diese halten die Verbindung aufrecht, wenn keine Sprachdaten gesendet werden.
Standard: 0 (= keine Pakete senden)
Bei inaktiver Option werden alle RTP-Pakete blockiert, die den zur Sprachverschlüsselung gewählten Standard nicht erfüllen.
Bei aktiver Option erfolgt der RTP-Strom direkt zwischen den beteiligten Endgeräten.
Einschränkung zur oberen Einstellung: Bei aktiver Option wird der RTP-Strom bei Verbindungen über NAT nicht umgelenkt.
Bei aktiver Option wird der RTP-Strom immer an die Adresse/den Port zurückgesendet, an der/dem er eingegangen ist.
Bei aktiver Option wird die SIP-Antwort immer an den Port zurückgesendet, an dem die Anfrage eingegangen ist.
Bei aktiver Option wird ausgehenden SIP-Invites eine Zeile zur Identifikation des Anrufers hinzugefügt.
Dies dient einigen Providern zur Lokalisierung von Notrufen.
Bei aktiver Option wird ausgehenden SIP-Invites eine Zeile zur Identifikation des Anrufers hinzugefügt.
Dies dient einigen Providern zur Lokalisierung von Notrufen.
Bei aktiver Option werden P-Asserted-Identity und/oder Remote-Party-ID aus eingehenden SIP-Invites ausgewertet.
Bei aktiver Option handeln die beteiligten SIP-Clients die verfügbaren bzw. optimalen Adressen/Ports für NAT-Verbindungen miteinander aus.
Nur deaktivieren, wenn vom Provider gefordert.
Bei aktiver Option können ausgehende Anrufe direkt auf andere Gateways geroutet werden.
Dies erfordert weitere Einstellungen.
Bei aktiver Option wird im Contact-Header die Adresse der UCware durch die Adresse und den Port der Quelle ersetzt.
Bei aktiver Option wird der Freiton für eingehende Verbindungen als RTP gesendet und nicht per SIP-Respond ausgelöst.
Bei aktiver Option wird die gerufene Nummer im SIP-Invite wie folgt formatiert:
+ [Ländervorwahl] [Ortsvorwahl] [Anschluss] [Durchwahl]

Die dafür herangezogenen Werte und Schlüssel finden Sie im Key-Value-Store.

Nächste Schritte

Um ein kundenspezifisches Routing ausgehender und eine korrekte Zuteilung eingehender Anrufe zu konfigurieren, folgen Sie den Anweisungen in den folgenden Artikeln: