Versionshinweis:
Dieser Artikel wurde für UCware 6.0 überarbeitet. Die Vorgängerversion finden Sie hier.

SIP-Gateway einrichten

Achtung:
Unsachgemäße Einstellungen in diesem Bereich können Störungen und Ausfälle der Telefonanlage verursachen. Lassen Sie Änderungen nur von erfahrenem Fachpersonal durchführen. Sichern Sie vorab einen Snapshot der Anlage. Kontaktieren Sie im Zweifelsfall den UCware Support.

In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie ein SIP-Gateway auf dem UCware Server einrichten. Dadurch binden Sie die Telefonanlage an den vom SIP-Provider bereitgestellten Trunk an. Dies ist die Voraussetzung für Telefonate mit externen Teilnehmern.

Grundlagen

Der UCware Server verwendet Gateway-Gruppen, um konkrete Regeln für das Routing ausgehender und die interne Zuteilung eingehender Anrufe anzuwenden.

Anhand der Gateway-Gruppe schreibt der Server zudem bei Bedarf die ein- und ausgehenden Rufnummern für die weitere Verarbeitung um. Darum ist es erforderlich, jedes neu erstellte Gateway einer solchen Gruppe zuzuweisen.

Um Telefonate mit externen Teilnehmern grundsätzlich zu ermöglichen, wird bei Standard-Installationen die Gruppe amt vorkonfiguriert und in entsprechende Regeln eingebunden:


Ausgehende Routen im Admin-Client
Bei Standard-Installationen werden alle ausgehenden Anrufe über die Gateway-Gruppe amt geroutet.


Eingehende Regeln im Admin-Client
Bei Standard-Installationen teilen Gateways der Gruppe amt eingehende Anrufe anhand der tatsächlichen Zielnummer zu.


Für eine kundenspezifische Einrichtung oder Anpassung von Gateway-Gruppen und darauf aufbauenden Regeln lesen Sie die folgenden Artikel:

Konfiguration

Für die Einrichtung eines SIP-Gateways sind die folgenden Voraussetzungen erforderlich:

Auf dieser Grundlage können Sie unterAnbindungen > Gateways neue Gateways erstellen oder vorhandene bearbeiten:


Beispielkonfiguration eines SIP-Gateways im Admin-Client
Die einzelnen Einstellungen entsprechen einer Standard-Installation.

Die dazu erforderlichen Einstellungen richten sich immer nach der Spezifikation des Providers. Insofern dienen die folgenden Darstellungen und Hinweise nicht als Handlungsempfehlung, sondern lediglich zur Erläuterung.

Kenndaten

Einstellungen Hinweise
Legt eine Bezeichnung für die Anzeige des Gateways im Admin-Client fest.
Legt eine Gateway-Gruppe fest.
Standard: Amt
Legt die Sprache für Netzbetreiber-Ansagen fest:

  • Deutsch: DACH- und Benelux-Staaten (Standard)
  • Englisch: GB
Legt fest, wie oft (Sekunden) die Verbindung zum Provider geprüft wird.
Standard: 0 (= keine Prüfung)
Regelt die Verwendung eines Session-Timers:

  • An
  • Aus
  • Erzwungen
  • Notwendig

Authentifizierung

Einstellungen Hinweise
Deaktivierung nur sinnvoll, wenn vom Provider gefordert.
Provider-Vorgaben eingeben, ansonsten leer lassen.

Registrierung

Einstellungen Hinweise
Provider-Vorgaben eingeben, ansonsten Voreinstellungen belassen.
Legt fest, wie lange (Sekunden) der SIP-Server die Registrierung aufrechterhält.
Provider-Vorgabe eingeben, ansonsten leer lassen.
Deaktivierung nur sinnvoll, wenn UCware Server unter fester IP-Adresse erreichbar ist.

SIP-Einstellungen

Einstellungen Hinweise
Legt fest, aus welcher Zeile des SIP-Invites die Zielnummer ausgelesen wird:

  • invite (Request-Kopfzeile)
  • To-Kopfzeile (Standard)
Die Voreinstellung legt fest, dass die gewählte Rufnummer ohne die erste Ziffer (= Amtsnull) an den Provider übermittelt wird.
Nur anpassen, wenn automatische Amtsholung und/oder automatische Ortsvorwahl
Legt eine Netzwerk-Schnittstelle und ein Verbindungsprofil zum Austausch von SIP-Paketen mit dem Provider fest. Zur Einrichtung der Profile lesen Sie den Artikel Netzwerk-Schnittstelle einrichten.
Verwenden Sie UDP, TCP und einfaches HTTP ausschließlich bei lokaler Netzwerk-Anbindung!
Nach einem Wechsel des Verbindungsprofils ist ein Neustart der Telefonanlage erforderlich.
Verfügbare Optionen:

  • Host (Standard)
  • Host mit Port
  • Lokaler Port und Host
  • Lokaler Port und Host mit Port
  • Proxy

Nur für Trunks ohne Registrierung erforderlich. Ansonsten Voreinstellung belassen.

Provider-Vorgaben eingeben, ansonsten Voreinstellungen belassen.
Legt die Übermittlungsmethode für Mehrfrequenztöne fest:

  • RFC 4733: Übermittlung als RTP Payload (Standard)
  • Inband: Übermittlung als RTP Audio
  • SIP Info: Übermittlung mit SIP-Datenpaketen
  • Auto: bevorzugt RFC 4733, ansonsten Inband
  • Auto Info: bevorzugt RFC 4733, ansonsten SIP Info

Provider-Vorgabe auswählen, ansonsten Voreinstellung belassen.

Legt das Schema für SIP-URIs fest:

  • sip:
  • sips:

Codecs

Einstellungen Hinweise
Hersteller-Vorgabe beachten, ansonsten Voreinstellung belassen.
Codecs bei Bedarf mithinzufügen und per Drag-and-drop mitpriorisieren.

Erweiterte Einstellungen

Die folgenden Einstellungen wirken sich u. a. darauf aus, wie SIP- und RTP-Pakete geroutet und durch NAT geschleust werden. Sie hängen in besonderem Maße von der Konfiguration des Netzwerks/der Firewall beim Betreiber der Telefonanlage ab. Wenden Sie sich im Zweifelsfall oder bei Problemen an den UCware Support.

Einstellungen Hinweise
Ab einem Wert über 0 werden Keepalive-Pakete gesendet. Diese halten die Verbindung aufrecht, wenn keine Sprachdaten übermittelt werden.
Bei aktiver Option erfolgt der RTP-Strom direkt zwischen den beteiligten Endgeräten.
Einschränkung zur oberen Einstellung: Bei aktiver Option wird der RTP-Strom bei Verbindungen über NAT nicht umgelenkt.
Bei aktiver Option wird der RTP-Strom immer an die Adresse/den Port zurückgesendet, an der/dem er eingegangen ist.
Bei aktiver Option wird die SIP-Antwort immer an den Port zurückgesendet, an dem die Anfrage eingegangen ist.
Bei aktiver Option wird ausgehenden SIP-Invites eine Zeile zur Identifikation des Anrufers hinzugefügt.
Dies dient einigen Providern zur Lokalisierung von Notrufen.
Bei aktiver Option wird ausgehenden SIP-Invites eine Zeile zur Identifikation des Anrufers hinzugefügt.
Dies dient einigen Providern zur Lokalisierung von Notrufen.
Bei aktiver Option werden P-Asserted-Identity und/oder Remote-Party-ID aus eingehenden SIP-Invites ausgewertet.
Nur deaktivieren, wenn vom Provider gefordert.
Bei aktiver Option können ausgehende Anrufe direkt auf andere Gateways geroutet werden.
Dies erfordert weitere Einstellungen.
Bei aktiver Option wird im Contact-Header die Adresse der UCware durch die Adresse und den Port der Quelle ersetzt.
Bei aktiver Option wird der Freiton für eingehende Verbindungen als RTP gesendet und nicht per SIP-Respond ausgelöst.
Bei aktiver Option wird die gerufene Nummer im SIP-Invite wie folgt formatiert:
+ [Ländervorwahl] [Ortsvorwahl] [Anschluss] [Durchwahl]
Die dafür herangezogenen Werte und Schlüssel finden Sie im Key-Value-Store.
Bei aktiver Option wird SDES zur Sprachverschlüsselung für diesen Endpunkt erzwungen/verwendet.
Aus Sicherheitsgründen nur bei verschlüsseltem Austausch der SIP-Pakete empfehlenswert.
Nur aktivieren, wenn vom Provider gefordert.

Nächste Schritte

Um ein kundenspezifisches Routing ausgehender und eine korrekte Zuteilung eingehender Anrufe zu konfigurieren, folgen Sie den Anweisungen in den folgenden Artikeln: